Bluetooth-Outdoor-Lautsprecher im Vergleichstest

Vergleichstest: Outdoor-Lautsprecher

Outdoor-Lautsprecher im Test: Die 5 besten Modelle für Garten und Terrasse

Keine Lust mehr, ständig Bluetooth-Boxen auf die Terrasse zu tragen, um draußen Musik zu hören? Dann bieten sich fest installierte Outdoor-Lautsprecher an. STEREO hat 5 Modelle von Klipsch, B&W, KEF, Revox und Canton getestet und verglichen.

| Markus Mizgalski

In diesem Vergleich: Bowers & Wilkins AM-1, Canton PRO XL.3, KEF Ventura 5, Klipsch RSM-525, Revox outdoor I80


Outdoor-Living ist seit einigen Jahren ein großer Trend. Nicht zuletzt die Corona-Pandemie hat viele den eigenen Garten als Erholungs-, Rückzugs- oder auch Feierort entdecken lassen. Es wurde und wird oft viel Geld investiert, um zumindest während der warmen Jahreszeit große Teile des Lebens nach draußen verlagern zu können.

Pools, Außenküchen, Lounge-Möbel – die Liste der Dinge, mit denen man sich den Garten schön machen kann, ist lang. Und da darf am Ende auch Musik nicht fehlen. Und weil es auf Dauer lästig ist, immer die Bluetooth-Box auf die Terrasse zu tragen, wären womöglich fest installierte Lautsprecher eine Option. STEREO sagt, mit welchen passiven Boxen man sich guten Klang in den Garten holt.

Es liegt auf der Hand, dass Boxen für den Garten, also für den Außenbereich, wetterfest respektive wasserdicht sein sollten. Aber auch sonst gelten hier ein paar andere Anforderungen als an Lautsprecher in Innenräumen. Kaum jemand dürfte ernsthaft erwarten, während des vorweihnachtlichen Glühweinumtrunks an der Feuerschale den Sitzplatz des erstens Geigers bei Bachs Weihnachtsoratorium ­exakt verorten zu können.

Für den ohnehin wahrscheinlicheren Fall, dass stattdessen „Last Christmas“ oder „Stop The Cavalry“ im Hintergrund erklingt, ist maximale akustische Präzision sicher nicht zwingend ­erforderlich. Und es dürften auch nur ausgemachte „Apocalypse Now“-Fans sein, die nicht nur ihren eigenen Garten beschallen, sondern mit Wagners Walkürenritt gleich die ganze Nachbarschaft in Panik versetzen wollen. Entsprechend sind hier also auch keine wuchtigen ­Boxentürme gefragt, sondern Lösungen, die eben optisch wie auch akustisch dezenter auftreten.

Für Outdoor-Boxen ist Robustheit gefragt

Logischerweise ist die erste Anforderung an Außenlautsprecher, dass sie wasser- und wetterfest sind. Das trifft auf alle Modelle im Test zu; man muss sich also keine Gedanken machen, wenn man die Boxen an die Außenwand schraubt und diese dann im Regen hängen. Und auch, dass Hagel die Membranen beschädigt, ist ziemlich unwahrscheinlich, da durchweg stabile Gitter die einzelnen Lautsprecher schützen. Letztlich muten in Sachen Robustheit alle Outdoor-Speaker haptisch eher an wie kleine PA-Lautsprecher.

Da ist es eher schon ein Risiko, dass vor allem die weißen Ausführungen, die es von allen Speakern gibt, mit der Zeit schmutzig werden. Erst recht, wenn man sie so montiert, dass man ohne längere Leiter schlecht he­rankommt, um die Gehäuse auch mal abzuwischen. Allerdings lassen sich die Boxen theoretisch auch beliebig überlackieren. In den Anleitungen von Klipsch und Revox finden sich sogar Tipps, was man dabei beachten muss.

Der Gedanke an PA-Lautsprecher ist übrigens so verkehrt nicht. Denn auch die akustischen Anforderungen sind im Garten ähnlich. Zwar muss man hier kein Stadion mit 40.000 Plätzen beschallen, aber es gibt in der Regel auch keinen definierten umbauten Raum, dessen Besonderheiten man bei der Platzierung, Schallausbreitung oder Dämpfung berücksichtigen kann und muss. Trotzdem soll man im Idealfall bei einer Gartenparty auch noch in etwas größerer Entfernung gut verstehen, was gerade läuft.

Und zwar möglichst ohne, dass die Nachbarn im Halbstundentakt die Polizei rufen. Anders ausgedrückt, müssten Außenlautsprecher eine gute Reichweite haben, wobei auch der Abstrahlwinkel nicht zu klein sein sollte. Anders als bei typischen PA-Anlagen dürften sich die wenigsten Garten- und Eigenheimbesitzer allerdings ganze Lautsprecherbatterien installieren; in aller Regel müssen zwei oder manchmal auch nur ein Speaker den Job machen.

Wie werden Outdoor-Lautsprecher positioniert?

Bevor man sich der klanglichen Bewertung von Außenlautsprechern nähert, sollten man sich ein paar Dinge klarmachen. Es gibt, wie schon erwähnt, keine Umgebung, die die Akustik in irgendeiner Form unterstützt. Im Gegenteil: Es gibt vor allem eine Menge Störgeräusche, angefangen bei Wind bis hin zu zwitschernden Vögeln oder einem vorbeifliegenden Hubschrauber. Das schließt audiophilen Hörgenuss praktisch von vornherein aus, zumal man die wenigsten dieser Störfaktoren aktiv beeinflussen kann.

Hinzu kommt, dass in vielen Fällen auch die Positionierung der Boxen nicht dadurch vorgegeben wird, was für das Klangbild optimal wäre, sondern dadurch, wo es Montagemöglichkeiten gibt. Bei senkrechter Anbringung können zwar alle Speaker im Test eingewinkelt werden, aber die waagerechte Befestigung etwa unterhalb einer Dachkante ist seitens der Hersteller ebenso vorgesehen. Dann lassen sich die Gehäuse, die in Sachen Verstellung durchweg nur einen Freiheitsgrad haben, lediglich nach unten neigen.

Kurz: Das berühmte Stereodreieck lässt sich meist eher nicht realisieren, ist aber auch obsolet, weil es im Garten auch nur selten eine exakt definierte Hörposition gibt. Entsprechend sollte man vielleicht auch nicht erwarten, die Position der ersten Geige der Berliner Philharmoniker oder den Standort von Metallicas Kirk Hammett auf der Bühne exakt verorten zu können. Es geht eben, salopp gesagt, mehr darum, einen soliden Klangteppich auszurollen. Dazu reicht vielfach sogar ein Lautsprecher, der vom Verstärker im Mono-Betrieb angesteuert wird, weshalb man die meisten Outdoor-Speaker paarweise, aber auch einzeln kaufen kann.

Verstärker-Tipps für passive Outdoor-Lautsprecher

Ein Tipp: Im Test kommt als Zuspieler ein Streaming-Verstärker (Bluesound Powernode) zum Einsatz. Ein solches Gerät mit App-Steuerung empfiehlt sich, weil es die Bedienung sehr vereinfacht.

Anschlüsse

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So lassen sich dann vom Pool oder Liegestuhl aus per Smartphone Playlists ändern, oder man kann bequem die Lautstärke regulieren.  Aus den bereits erwähnten Gründen muss man aber auch hier nicht ganz oben ins Regal greifen; die meisten dürften hier mit einem Gerät aus der 500-Euro-Liga, zum Beispiel von Denon, gut bedient sein, sofern das Ganze nicht ohnehin Teil einer Multiroom-Lösung werden sollte. Dann gibt das vorhandenen Equipment auch die Ansteuerung für den Garten vor.

Outdoor-Boxen: Montieren und Starten im Handumdrehen!

Alle Lautsprecher werden mit Haltern geliefert, die verschraubt werden müssen (mehr dazu im Kasten unten). Mit Ausnahme von B&W verfügen sämtliche Boxen über klassische Anschlussterminals mit Schraubklemmen, bei KEF lassen sich auch Bananenstecker verwenden. Das ändert aber nichts daran, dass es bei Revox, KEF und auch Canton keinerlei Abdeckung für die Klemmen gibt, während sie sowohl bei Klipsch als auch bei B&W wasserdicht verschlossen sind. Es ist daher zumindest bei den drei Erstgenannten sinnvoll, die Kupferlitzen der Zuleitung zu verzinnen, um den Korrosionsschutz zu erhöhen.

Der Vorteil: Die offenen Terminals vereinfachen die Installation, wobei hier eindeutig KEF die Nase vorn hat. Und zwar einfach deshalb, weil man die Halteknebel schon in die Gehäuse eindrehen kann, bevor man die Boxen in die Halter einhängt. Bei allen anderen Modellen ist, zumindest wenn man allein arbeitet, ein gewisses Geschick vonnöten, um mit einer Hand den Speaker zu balancieren und ihn dabei mit der anderen Hand festzuschrauben.

Tipps zur Korrekten Montage von Outdoor-Lautsprechern

Die richtige Montage hat bei Outdoor-Lautsprechern weniger mit dem idealen Klang zu tun, sondern mehr damit, dass sich die Speaker tagtäglich gegen Wind und Wetter zur Wehr setzen müssen.

Bluetooth-Outdoor-Lautsprecher: Montage
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Bluetooth-Outdoor-Lautsprecher: Montage
Bluetooth-Outdoor-Lautsprecher: Montage

Natürlich ist es schön, wenn ein Hersteller seinen Boxen ein paar 8er-Dübel und passende Schrauben beilegt. Solange man eine passende Wand aus Vollblock-Steinen oder Beton hat, kommt man damit gut klar. Aber Outdoor-Lautsprecher wiegen zwischen zwei und vier Kilogramm, was zu einer gewissen Hebelwirkung auf den Halter führt. Wind oder gar Stürme können die Wirkung verstärken, weshalb man unbedingt dafür sorgen sollte, dass man die zum Untergrund passende Befestigungstechnik wählt.

Das gilt besonders bei problematischen Untergründen wie Hohlblocksteinen, Dämmplatten, Porenbeton oder auch Trockenbau. Im Zweifelsfall sollte man sich hier im Baumarkt beraten lassen. Wichtig: Auf Edelstahlschrauben achten, damit die nicht mit der Zeit wegrosten und irgendwann ein Speaker von der Wand fällt.

Auch der Verkabelung sollte man etwas Aufmerksamkeit schenken. Schließlich ist nicht jede Leitung witterungs- und UV-beständig. Und nichts ist ärgerlicher, wenn es schon nach kurzer Zeit wegen einer spröden Isolierung zu einem Kurzschluss kommt. Leider finden sich im HiFi-Handel kaum entsprechende Boxenkabel. Fündig wird man aber dort, wo es PA-Equipment gibt.

Hier kommen üblicherweise robuste und hoch belastbare Gummischlauchleitungen zum Einsatz, die sich problemlos für den Außenbreich verwenden lassen. Der Nachteil ist, dass es die oft nur in Schwarz und Grau gibt. Hat man Leerrohre, ist das kein Problem. Ansonsten hilft bei einer weißen Wand eventuell ein weißer Kabelkanal.

Die mit Abstand „wildeste“ Konstruktion kommt hier von Bowers & Wilkins, weil die Anschlussbox hier gut gedichtet im Halter sitzt, der dann über den Befestigungssockel den elektrischen Kontakt zum Lautsprecher herstellt.  

Abgesehen von den bereits genannten akustisch eher schwierigen Rahmenbedingungen sind auch die Lautsprecher selbst limitiert, und das aus naheliegenden Gründen. Vor allem die geringe Größe und daraus resultierend auch die begrenzte Menge an Mebranfläche ist potenziell ein Problem. Zumindest für Audio-Puristen.

So sind alle Speaker recht kompakte Zwei-Wege-Systeme mit jeweils einem etwa 13 cm großen Tief-/Mitteltöner und einem rund 2,5 cm großen Hochtöner. Weiterhin rangiert keiner der Speaker in preislichen Oberklasse-Dimensionen: Alle fünf Exemplare liegen beim Paarpreis weit unter 1.000 Euro. Der Vorteil ist aber offensichtlich, denn man bleibt selbst mit einem durchaus passablen Verstärker unter der magischen vierstelligen Preisgrenze.

Jetzt aber zu der Frage, ob man dafür auch tatsächlich einen guten Klang bekommt.

Klipsch RSM-525 im Test

Der RSM-525 ist der größte Lautsprecher im Testfeld. Er ist zwar auch nicht riesig, fällt aber schon auf. Er ist das einzige Modell im Test, bei dem der Hochtöner im Zentrum des Tief-Mitteltöners sitzt, was ein sehr exaktes Abstrahlverhalten und einen präzisen Klang auch in größerer Entfernung ermöglichen soll. Hinzu kommt, dass der Klipsch eine Art gefaltetes Bassreflexrohr innerhalb des Gehäuses besitzt, das für kräftige Basswiedergabe bei breiterem Abstrahlwinkel sorgen soll.

Tatsächlich geht das Konzept auf. Der Speaker liefert durchweg einen hochpräzisen und vor allem richtig satten Sound. Dynamik und Basswiedergabe sind jederzeit gut, selbst mit New Orders „Blue Monday“, einer Herausforderung für so manchen Tieftöner, wird er problemlos fertig. Das Klangbild ist insgesamt sehr ausgewogen, wobei vielleicht die allerletzte Brillanz im Hochtonbereich fehlt. Die B&W AM-1 wirkt hier noch eine Nuance strahlender.

Trotzdem bleibt das Klagen auf recht hohem Niveau, denn auch der Klipsch-Speaker liefert unterm Strich kompromisslos gut ab, egal, ob man lieber klaren Jazz im Hintergrund hören möchte oder doch lieber brachiales Schwermetall schätzt. Wobei der RSM-525 eben auch in der Lage ist, eine druckvolle Ballade wie „Nothing Else Matters“ als fetten Soundteppich über den Garten zu legen.

Bowers & Wilkins AM-1 im Test

Der B&W AM-1 bietet neben dem bereits beschriebenen wasserdichten Anschluss noch weitere konstruktive Besonderheiten.

So sitzt die Hochtonkalotte unter dem Tief-/Mitteltöner, weil man beim Hersteller davon ausgeht, dass die Box in den meisten Fällen oberhalb der menschlichen Kopfhöhe montiert wird. Die Chassis-Anordnung soll in diesem Fall verhindern, dass der Tieftonbereich die Höhen zu sehr zurückdrängt. Bei der waagerechten Befestigung, wie sie hier auch im Test erfolgt, ist das nicht ganz so relevant.

Ebenfalls besonders ist die Tatsache, dass die Rückseite des Lautsprechers als Bass-Radiator konstruiert ist. Die fünfjährige Garantie legt nahe, dass es selbst bei der Sicke kein Problem mit Witterungsbeständigkeit geben dürfte.

Klanglich zahlt sich das Konzept der AM-1 voll aus. Es ist die Box im Test mit der größten Klangfülle, dem kräftigsten Körper. Bässe sind knackig präsent, die Höhen und der Mitteltonbereich kommen ausgewogen zur Geltung. Dabei ist die Ansprache exakt und scharf; selbst ein brachiales Metal-Soundgewitter aus verzerrten Gitarren und knüppelnden Drums wird sauber und präzise wiedergegeben, wobei es egal ist, ob man nahe am Speaker oder in einigen Metern Entfernung steht. Denn die elegante B&W ist druckvoll unterwegs, an das Ausloten ihrer Grenzbereiche sollte man sich nur bei sehr frei stehenden Häusern respektive Grundstücken wagen.

Sie ist durchaus in der Lage ist, einen größeren Garten in ordentlicher Partylautstärke ohne Qualitätseinbußen beim Klang zu beschallen.   

KEF Ventura 5 im Test

Die KEF Ventura 5 ist eine vergleichsweise unauffällige Box. Die Montage ist durch den schon angesprochenen geschlitzten Halter recht unkompliziert, weil man sie praktisch einhängen kann. Einmal verschraubt, bleibt der Lautsprecher stabil und dauerhaft in der gewünschten Position. Ein Schwachpunkt hier sind lediglich die leicht lösbaren Schutzgitter. Für neugierige Kinder (und neugierige Erwachsene) zum Beispiel ein gefundenes Fressen, weshalb eine Positionierung außerhalb ihrer Reichweite sinnvoll sein dürfte, will man nicht irgendwann eine eingedrückte Membran haben oder Schlimmeres. Wirklich vandalismussicher ist das nicht.

Klanglich ist die Ventura 5 eine insgesamt recht ansprechende Box – im übertragenen Sinn. Selbst bei geringer Lautstärke ist auch in zehn Metern Entfernung der Klang noch klar, präzise und gut verständlich, egal, ob es um Musik oder Sprache geht. Selbst bei komplexen Passagen klingt die KEF differenziert, die Wiedergabe ist scharf und exakt. Das ändert sich auch bei höheren Lautstärken nicht; bevor man die Ventura in ihren Grenzbereich bringt, hat man es sich eher auf Jahrzehnte mit den Nachbarn verdorben, so druckvoll geht der Speaker zu Werke.

Bei allen guten Eigenschaften hat die KEF jedoch auch eine Schwäche: Es fehlt ihr ein wenig an Körper und Volumen. Der Bass- und der Mittentonbereich sind etwas unterrepräsentiert. Man kann hier mit dem Equalizer nachhelfen, trotzdem ist der Klang nicht so vollkommen natürlich wie bei Klipsch oder B&W. Trotzdem  hat die Ventura 5 das Potenzial, jede Gartenparty richtig zu rocken. Da ist auch verschmerzbar, dass manch voluminöse Stimme wie etwa die von Meat Loaf oder Bonnie Tyler eventuell dünner klingt.

Revox Outdoor I80 im Test

Den Revox I80 gibt es in zwei Varianten, einmal als Outdoor I80 und als Outdoor I80 IR. In der online herunterladbaren Anleitung und auch auf der Webseite wird zwar klar, dass Version zwei nicht nur 90 Euro mehr kostet, sondern auch noch einen Infrarot-Empfänger besitzt, aber nicht, wofür dieser ist. Bei der Montage fällt dann oberhalb des Terminals noch ein kleiner Phoenix-Stecker auf, den es nur beim IR-Modell gibt und für den der gedruckten Anleitung ein Anschlussplan beiliegt. Auf diesem erfährt man dann, dass über den IR-Empfänger mithilfe der Revox C100 Fernbedienung bestimmte Revox-Verstärker angesprochen werden können.

Von der Wiedergabequalität her tut sich die Outdoor I80 vor allem mit „dreckigen“ Sounds im Bassbereich ein wenig schwer. Hier fehlt etwas Präzision, wenn etwa eine ordentlich verzerrte Stromgitarre losrockt und darunter noch eine wummernde Basedrum liegt. Besser macht die Revox ihre Sache bei cleanen Tönen; klare Synthesizer-Klänge oder auch ein Jazz-Piano werden ebenso scharf wie reichweitenstark wiedergegeben.

Allerdings ist auch hier genau wie bei KEF der Mittenbereich etwas unterrepräsentiert, sodass die Revox ebenfalls etwas zu flach klingt. Mit dem Equalizer ist das aber recht gut zu korrigieren, sodass am Ende ein für einen Außenlautsprecher doch recht gutes Klangerlebnis steht.

Canton PRO XL.3 im Test

Die Produktbezeichnung XL.3 ist etwas irreführend. Denn tatsächlich ist die Canton-Box die kleinste und nebenbei auch günstigste im Testfeld. Ihr ganzes Erscheinungsbild ist, vor allem verglichen mit der stylishen B&W, ausgesprochen dezent. Unauffälligkeit steht hier hoch im Kurs.

Immerhin liefert Canton Schrauben, Dübel und sogar Sicherungsseile mit. Allerdings ist auch hier, wie bei KEF, das Abdeckgitter werkzeuglos abnehmbar, wenngleich nicht ganz so einfach. Deshalb gilt ebenfalls, dass die Montage außerhalb der Reichweite von neugierigen Menschen durchaus angebracht ist.

Klanglich ist die XL.3 ambivalent. Klare Sounds löst sie recht gut auf. Die kleine Box hat aber mitunter hörbar Schwierigkeiten, dem Mitteltonbereich das natürliche Volumen zu verleihen. Das macht sich bei sauberen Harmonien oder hohen Stimmen weniger bemerkbar. Und selbst Johnny Cashs „Ghost Riders In The Sky“ klingt trotz der tiefen Stimme durchaus natürlich.

Gleiches gilt für Dolores O’Riordan bei „Zombie“ in der originalen Cranberries-Version, zumindest solange sie nicht „röhrt“. Denn die anfangs klare, hohe Stimme ist sehr gut kompatibel zum PRO XL.3. Dem Metal-Cover dieses Songs von den Bad Wolves fehlt dagegen ein wenig Substanz. Hier kommt noch erschwerend hinzu, dass der Tief-/Mitteltöner leicht unpräzise klingt, sobald der Klang rauer wird.

Selbst Yellos „The Race“ mit seinem charakteristischen Synthesizer geht hier in den Tiefen die Schärfe ein Stück weit verloren. Trotzdem ist der PRO XL.3 vor allem gemessen am Preis ein durchaus brauchbarer Außenlautsprecher.


Testfazit zu den Outdoor-Lautsprechern

Markus Mizgalski, Fachautor:
»Hohe Reichweite meint nicht ohren­betäubende Lautstärke.«

Es zeigt sich, dass sich letztlich alle Outdoor-Lautsprecher recht gut für den Einsatz im Garten eignen, sofern man eben nicht erwartet, eine High-End-Box zu bekommen.  Besonders gilt das für den Klipsch RSM-525, der mit gutem Klang zu gefallen weiß, aber eben auch mit IPX-Zertifizierung, geschraubtem Schutzgitter, gedichtetem Anschluss und leidlich einfacher Montierbarkeit.

Wer etwas mehr schrauben und noch einen besseren Klang möchte, kann aber auch zur B&W AM-1 greifen. Sowohl für Klipsch und Bowers & Wilkins gilt allerdings, dass beide Speaker nicht gerade als Synonym für Unauffälligkeit durchgehen. Bei Ersterem ist es die Größe, bei Zweiterem das elegante Design, das sie zu Hinguckern macht.

Wem das zu dick aufgetragen ist und wer zudem nicht so viel Geld investieren möchte, fährt mit der Canton PRO XL.3 sehr gut. Der Speaker ist als Preis-Leistungs-Sieger zwar klanglich nicht ganz auf dem Niveau der vorn platzierten Modelle, aber für dezente Hintergrundbeschallung während eines entspannten Nachmittags im Liegestuhl eignet er sich dennoch gut. Und auch bei einer Gartenparty wird man damit sicher nicht seine Gäste vertreiben, statt fröhlich den Rasen als Tanzfläche zu missbrauchen. Zudem lassen sich die Canton-Lautsprecher gut an einer Pergola oder einem Pavillon montieren, ohne dessen Erscheinungbild zu dominieren, was gerade bei Klipsch der Fall sein dürfte. Wobei am Ende auch noch die Farbwahl eine Rolle spielt. Aber alle Speaker gibt es in Schwarz und Weiß.


So testet STEREO Outdoor-Lautsprecher

Für Outdoor-Lautsprecher gelten andere Anforderungen als für klassische Indoor-Boxen. Dazu gehört neben Robustheit die Fähigkeit, eine Fläche gut zu beschallen.

Testkriterium Klang:
Zur klanglichen Bewertung werden die Lautsprecher so montiert, dass sie auf eine Terrasse und den dahinter liegenden Rasen gerichtet sind. Mit einem Set von Songs verschiedenster Genres und Sprache wird die Klangqualität differenziert beurteilt. Dabei spielen Aspekte wie Klangschärfe, Naturtreue oder das Klangvolumen eine wichtige Rolle. Außerdem kommt hier auch zum Tragen, wie sauber der Klang noch in zehn Metern Entfernung ist.

Testkriterium Ausstattung/Handhabung:
Ein Outdoor-Lautsprecher ist keiner, wenn er nicht wasserdicht oder staubgeschützt ist. Zwar garantieren das alle Hersteller, aber eine IPX-Zertifizierung ist nochmals eine zusätzliche Sicherheit.

Ebenfalls wichtig ist die Frage, wie gut sich ein Außenlautsprecher montieren lässt, da er nicht einfach ins Regal oder auf den Boden gestellt, sondern in der Regel irgendwo angeschraubt wird. Das sollte idealerweise eine Person allein hinbekommen, ohne dabei Gefahr zu laufen, die Box fallen zu lassen oder selbst von der Leiter zu stürzen.

Und weil die Outdoor-Speaker in aller Regel dort montiert werden, wo sie im Sichtbereich liegen, hat auch die Farbauswahl eine gewisse Bedeutung. Schließlich möchte nicht jeder „schwarze Punkte“ auf einer weißen Fassade haben.   

Bluetooth-Outdoor-Lautsprecher: Testkabel
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