Sänger Andrew Freeman kann bislang die geringsten Lorbeeren vorweisen, sang jedoch schon bei Dokken und George Lynchs Lynch Mob. Auch wenn Freemans Stimme sich von dem eher kehligen Gesang Dios unterscheidet, so weist der Gesamtsound doch sehr viele Ähnlichkeiten mit dem Dio-Universum auf – verständlich, da doch mit Campbell und Appice zwei Dio-Gründungsmitglieder mit an Bord sind. Der ursprüngliche, inzwischen verstorbene Last-In-Line-Bassist Jimmy Bain entstammte ebenfalls der Dio-Band. Weiterhin zeigt auch der Bandname in Richtung ihres einstigen Chefs: „The Last In Line“ hieß ein 1984 veröffentlichtes Dio-Album.
Wie auch immer: Mit dem dritten Album hat die Supergroup so langsam ihren eigenen Sound gefunden, der sich aus klassischem 80er-Jahre-Hardrock speist, aber gleichzeitig Anleihen von Led Zeppelin und Def Leppard offenbart. Das alles klingt wuchtig und läuft auf hoher Drehzahl: Die fetten Gitarrenriffs und harten Drums formen mit Andrew Freemans Shouts einige hymnische Ohrwürmer – wenngleich sich kein wirklicher Hit aus den zwölf Songs herausschält. Handwerklich ist das großartig gemacht, aber man hätte das Material sicher hier und da etwas straffen können.
Peter Bickel