Bei dem 2014 mit handverlesenen Musikern von Torontos Avantgarde- und Jazzszene eingespielten Meisterwerk „Niagara“ setzte er selbstverständlich voraus, dass Fans mit Marylin Monroe in Henry Hathaways 1953 gedrehtem gleichnamigem Film noir vertraut sind. Liebeslieder trug er öfter in seinem bevorzugten Kammermusik-Folk-Stil vor.
Die Burt-Bacharach-Hommage „Champion Of Love“ klang dagegen wie ein Experiment in Schmuse-Prog-Poprock. Im Titel des neuen Albums angesprochen, ist Liebe eines der Gefühle, um das der Songzyklus thematisch kreist. „Tiny Tim“ fällt als sentimentaler Abgesang auf einen angeblich verstorbenen, aber unvergessenen Johnny Rotten (alias Sex-Pistols-Sänger John Lydon) kurios aus dem Rahmen. In „Heroes Of Eros“ meditiert er zu Beginn über die Leidenschaft, die in Schmerz umschlägt, Liebe immer gefährdetes Gefühl in einem Passionsspiel, „Time To Unwind“ das Thema fortführend. In „Vertigo“ ist es das Schwindelgefühl, der Sänger „forever falling, forever seeing double“ in die Rolle des verliebten James Stewart im gleichnamigen Film schlüpfend. „Vow“ ist das mit optimistisch tönenden Bläsern und Streichern arrangierte Finale einer Achterbahn an Gefühlen.
Franz Schöler