Sony Bravia Theatre Bar 8 Test: was kann die 900-Euro-Soundbar?

Zu der neuesten Bravia-TV-Generation präsentiert Sony zwei High-End-Soundbars. Ist die Theatre Bar 8 nur ein Accessoire für den Fernseher oder klingt sie auch überzeugend?

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Testfazit: Sony Bravia Theatre Bar 8

Einfache Platzierung, auch ohne Sub kräftiger TV-Klang und alles, was man für den Fernseher braucht: die Sony-Soundbar macht einen guten Job am TV, hat aber klanglich und bei der Ausstattung Nachteile für Musikhörer.
Testergebnis
2,3
gut

Viele Tonformate, ausgeglichener Klang, viele Anpassungsmöglichkeiten.

Nur HDMI-Eingang, wenige Streaming-Optionen, etwas unnatürlicher Klang.

Beim Design eher unauffällig, soll die neue Sony-Soundbar einiges können, und vor allem das Fernseherlebnis zu Hause deutlich aufwerten. Auch wenn es mit der Bar 9 ein noch größeres Modell gleicher Familie gibt, ist die Sony Bravia Theatre Bar 8, die hier zum Test antritt, im Bereich der Soundbars eher oben angesiedelt – sowohl preislich (UVP ca. 900 Euro) als auch bezogen auf die Größe, die Soundbar ist mit 110 cm in der Breite schon fast auf dem Level eines durchschnittlichen 55-Zoll-Fernsehers.

Dafür sind Höhe und Tiefe eher gering, womit die Bar nicht allzu schwer in der Positionierung ist. Um diese noch zu erleichtern, sind neben einer simplen Wandhalterung auch zwei kleine Füße enthalten. Mit diesen unter der Bar kann sie etwa über dem Standfuß vieler Fernseher positioniert werden, ohne diesen zu verdecken – ein kleines, nettes Detail.

Sony Bravia Theatre Bar 8 – Innenleben
Während die meisten Lautsprecher nach vorne gerichtet sind, hat die Soundbar als 5.0.2-System zwei nach oben gerichtete Chassis. (Bild: Sony)

Die neue Sony-Soundbar ist als 5.0.2-System aufgebaut und trägt ganze elf Lautsprecher, zwei nach oben gerichtet. Diese werfen Klang gegen die Decke und unterstützen so das Gefühl von Dreidimensionalität. Zwei weitere Lautsprecher liegen an den Seiten der Bar 8, und schicken nach gleichem Prinzip Klang gegen die Wände. Die restlichen Treiber feuern nach vorn und liefern laut Sony auch ohne Extra-Subwoofer etwa bassstarken Klang. Dieser kann in drei Stufen angepasst werden, wobei er auf „Max“ sehr kräftig ist und auf „Min“ schon fehlt.

Sony Bravia Theatre Bar 8: Alles für den TV eingebaut

Der Fokus der neuen Theatre Bar liegt bei der klassischen Soundbar-Rolle als Klang-Upgrade für den TV. Mit HDMI ­inklusive (enhanced) Audio Return Channel braucht es nur ein HDMI-Kabel, damit der TV-Ton auf der Soundbar landet. Gleichzeitig wird von eARC die Übertragung von 3-D-Audioformaten wie Dolby Atmos gewährleistet. Zusätzlich unterstützt die Sony-Soundbar auch DTS:X und viele andere Dolby- und DTS-Tonformate.

Sony Bravia Theatre Bar 8 – Basis & Fernbedienung
Sony liefert zwei optionale Füße mit, auf denen die Soundbar etwa über den Ständer eines TVs platziert werden kann. Steuerung am Gerät gibt es hingegen nicht, die Fernbedienung übernimmt diesen Job.

Über den zweiten HDMI-Eingang können zudem Receiver oder Blu-ray-Player angeschlossen werden. Deren Audio gibt die Bar dann wieder, während sie per HDMI eARC ihr Bild an den Fernseher abgibt. In einem solchen Set-up verarbeitet die Sony-Soundbar zudem auch 5.1- und 7.1-Signale in PCM sowie das Sony-eigene Tonformat 360 Reality Audio.

Was bietet die Sony-Soundbar für Musik-Fans?

Damit ist die Bravia Theatre Bar 8 hervorragend für ihren Job am Fernsehher ausgestattet, doch das sieht für die Musikwiedergabe etwas anders aus. Etwa einen optischen oder analogen Eingang bietet die Bar schonmal nicht, es bleibt bei HDMI. Für einfachen Musikgenuss hat sie Bluetooth eingebaut. Das ist erstmal sehr ähnlich etwa zu der preiswerteren Sony-Soundbar HT-S2000 – doch als wichtigen Unterschied kann sie auch Musik aus dem WLAN streamen.

Nach Einrichtung über die Sony-App kann so Musik über die Soundbar ge­streamt werden, jedoch nur von AirPlay und Spotify Connect. Eine Alternative: per App eines Streamingdienstes auf dem Smart-TV und HDMI Musik auf die Soundbar geben. Das ist in der Steuerung nicht so komfortabel, wie es per Handy wäre, aber funktioniert gut; und so kann man auch von Hi-Res Gebrauch machen, die Bar kann PCM-Musik in Auflösungen bis zu 24 Bit/192 kHz wiedergeben.

Die Praxis der Sony Bravia Theatre Bar 8 im Test

Die Sony-App ist generell der wohl beste Weg, Einstellungen an der Soundbar vorzunehmen. Zudem sind die detailliertesten Optionen nur über sie anwählbar. Auch eine Fernbedienung ist Teil des Sets, mit der Lautstärke und Klangmodi kon­trolliert werden können. Unüblicherweise kann die Soundbar nicht am Gerät gesteuert werden: Abgesehen von einem Ein/Aus-Schalter und einer Status-LED ist die Oberfläche der Bar schlicht gehalten.

Sony Bravia Theatre Bar 8 – App
Die Sony-App ist vom Design her eher simpel, gewährt aber einfachen Zugriff auf alle Features und erklärt diese auch.

Wie viele andere TV-Hersteller verleiht Sony seinen Soundbars einige Exklusiv-Features. Verbindet man die Theatre Bar 8 etwa mit einem kompatiblen Bravia-Fernseher, können dessen Einstellungen direkt am Bildschirm vorgenommen werden. Auch bietet die Kombi mit „Voice Zoom“ einen Stimmverstärker, während „Acoustic Center Sync“ optional den TV zum Center-Speaker macht. Zur Erweiterung gibt es zudem optionale, kabellose Subwoofer und Rücklautsprecher von Sony.

Welche besonderen Features hat die 900€-Sony-Soundbar?

Auch ohne Sony-Fernseher kann der Klang der Soundbar angepasst werden, etwa durch „Klangfeld“ – dafür erfolgt eine kurze Raumeinmessung per Handy. Danach soll der optionale Modus die Dreidimensionalität der Wiedergabe erhöhen. Er erweitert durchaus die Klangbühne merklich in die Tiefe, ohne dass sie plötzlich unrealistisch breit erscheint.

Der Realismus, etwa von Stimmen, leidet trotzdem unter dem Modus, während er Effekte aufwerten kann. Und das in Filmen wie auch teils in Musik, knallige Impulse gewinnen Nachdruck, auf Kosten von Klangfarben. Auch eine interessante Idee: die relative Höhe der Wiedergabe kann in drei Stufen eingestellt werden, sodass die Soundbar klingt, als stünde sie über oder unter ihrer eigentlichen Position.

Sony Bravia Theatre Bar 8 – optionale Speaker
Zur Erweiterung der Soundbar bietet Sony verschieden Rück-Lautsprecher und Subwoofer an.

Die restlichen Modi sind TV-fokussiert: „Nacht“ bedämpft den Klang, und der Sprachmodus hebt Stimmen hervor und unterdrückt die restlichen Frequenzen. Als Letztes bietet die Soundbar mit „DSEE Ultimate“ einen optionalen Modus, bei dem komprimierte Musik per KI hochgerechnet werden soll. Unkomprimierte Musik macht der Modus dafür etwas fülliger auf Kosten des Detailreichtums.

Klangtest für die Sony Bravia Theatre Bar 8

Auch ohne die optionalen Anpassungen spielt die Soundbar nicht schlecht, selbst bei Musik ist ihr Klang relativ ausgeglichen und kontrolliert. In den Mitten und damit der Natürlichkeit von Stimmen hingegen hat sie noch Luft nach oben, Singer-Songwriter-Stücken nimmt das etwas Flair. Auch kann der Bass – selbst auf „Medium“ – etwas zu stark werden.

Das beschert der Soundbar eine Stärke bei Filmen: Während Stimmen verständlich sind, bekommen Effekte Nachdruck, und Hintergrundmusik wird präzise genug dargestellt, sodass der Klang stimmig ist. Ohne „richtigen“ Surround hat die Dreidimensionalität selbst mit Dolby Atmos und Co. ihre Begrenzungen, aber die Bar 8 stellt trotzdem vor allem mit „Klangfeld“ eine relativ tiefe Bühne dar.

Durch die trotz der Breite einfache Platzierung, weitreichende Unterstützung von Formaten und bei Filmen kontrolliert-kräftigen Klang eignet die Bravia Theatre Bar 8 sich als unauffälliger Heimkino-Ersatz. Mit Ausprobieren lässt sich mit ihr zudem solide Musik hören, auch wenn aufgrund der kleinen Schwäche im Mittenbereich vielleicht nicht jedes Genre.



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