Verfeinerter On-Ear-Kopfhörer Beats Solo 4 im Test

Apples Tochter Beats ist bekannt für bassgewaltigen Sound, der insbesondere ein junges Publikum ansprechen soll. Beim On-Ear-Modell Solo 4 soll sich das geändert haben.

Testfazit: Beats Solo 4

Ordentliche Verarbeitung, durchschnittlicher Klang, Tragekomfort mäßig. Auf der Plus-Seite stehen die Kompatibilität mit beiden Smart-­Phone-Welten und die übersichtliche Bedienung. Die Ohrpolster sind leider nicht austauschbar.
Testergebnis
3
befriedigend

Sehr lange Akkulaufzeit, gute Sprachverständlichkeit, einfaches Pairing

Tragekomfort schlecht, zu viel Verpackungsmaterial, kein ANC

Kleiner Kopfhörer – riesige Verpackung. Wir staunten nicht schlecht, als wir den neuen, hier zum Test antretenden Beats Solo 4 On-Ear-Kopfhörer nach Art einer russischen Ma­troschkapuppe von insgesamt vier Umhüllungen befreien mussten, ehe wir des kompakt zusammengefalteten Testobjekts ansichtig wurden. Immerhin befanden sich dann zusätzlich ein USB-Kabel und ein Kabel mit Klinkenstecker für universellen drahtgebundenen Betrieb des grundsätzlich als Drahtlos-Hörer konzipierten Modells in der Tragetasche.

Verzichtet hat man auf jegliches Noise Cancelling, die Dämpfung der Außengeräusche erfolgt ausschließlich mechanisch über die relativ kleinen Ohrpolster. Diese entwickeln unabhängig davon, wie weit oder eng man den stabilen und gepolsterten Metallbügel eingestellt hat, innerhalb relativ kurzer Zeit eine recht kuschelige Temperatur an den Ohren. Die Rasterung des Bügels ist leichtgängig und verfügt über einen weiten Verstellbereich.

ANC nein, Bluetooth ja: was können die Beats Solo 4 sonst noch?

Ein für eine Tochterfirma von Apple eher ungewöhnliches Feature findet sich in seiner weitreichenden Kompatibilität nicht nur mit der Apple-, sondern auch der Android-Welt. So ist auch das Pairing stets per einfachem Knopfdruck möglich. Die Siri-Sprachsteuerung via iPhone funktionierte in unserem Test problemlos. Mit modernen Geräten der Apfel-Marke ist es darüber hinaus möglich, einen personalisierten 3-D-Klangeffekt einzustellen.

Wichtiger scheinen uns hingegen die Reichweite, die in unseren Räumen bei erfreulichen zehn Metern lag, sowie die Batterielaufzeit, die – abhängig von der Lautstärke – bis zu knapp 50 Stunden beträgt. Eine Auto-Pause-Funktion beim Ablegen des Hörers gibt’s hier nicht, die Bedienung ist aber trotz fehlender Beschriftung einfach. Die linke Seite ist kaum erkennbar als solche gekennzeichnet.

Weniger Bass, mehr Details – optimierte Beats Solo 4 im Test

Zu den Kernkompetenzen eines jeden Kopfhörers zählen zwei Dinge: der bereits angesprochene Tragekomfort, den wir als unterdurchschnittlich empfunden haben, und die Wiedergabe-Qualitäten bei Musik und Sprache. Letzteres hat in der jüngeren Vergangenheit durch Hörbücher und die Flut an Podcasts deutlich an Boden gewonnen.

Beats Solo 4 - Detailansicht
Die nicht austauschbaren Ohrpolster sind zwar weich, aber der Anpressdruck ist hoch.

Der Bass ist deutlich zurückhaltender und darüber hinaus auch sauberer, mit mehr Kontur als es bei früheren Modellen der Fall war, wie bei „St. Thomas“ von Sonny Rollins gut hörbar war. Defizite in Detailfreude und Durchhörbarkeit sowie bei der Impulsverarbeitung waren dennoch unüberhörbar. So klingen Stimmen über den Solo 4 zuweilen etwas dünn und leicht nasal, wie bei BAPs „Kristallnaach“. Dafür ist Sänger Wolfgang Niedecken aber ziemlich gut verständlich, was das Zuhören über einen längeren Zeitraum erleichtert.



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