Logitech hat seine Ankündigung wahr gemacht und seinen Server "mysqueezebox" abgeschaltet. Hierüber erfolgte der Zugriff auf Webradios und Musik-Streamingdienste. Wie Sie sie weiter nutzen können, erfahren Sie hier.
Die smarten Netzwerkspieler und Internetradios aus der Frühzeit der Streaming-Ära spielen nun nicht mehr standalone. Um sie weiter nutzen zu können, muss die Software „Logitech Media Server“ auf einem PC oder NAS im Heimnetz laufen. Der Rechner muss dann allerdings permanent eingeschaltet sein oder jedes Mal hochgefahren werden, wenn Sie Musik hören wollen. Infrage kommt zum Beispiel der preiswerte Raspberry Pi, der im Leerlauf nur wenig Strom verbraucht.
Zugriff per Logitech Media Server
Über den Logitech Media Server können die Squeezeboxesaufs Webradio und via Plug-in auch auf Streamingdienste wie Qobuz oder Spotify zugreifen. Die Software dient zudem als Server zum Streamen der eigenen Musiksammlung im Heimnetz zur Squeezebox. Logitech nutzt dazu nicht den offenen UPnP-Standard, sondern ein proprietäres Protokoll.
Wie Sie Qobuz weiterhin auf der Squeezebox nutzen
So gehen Sie vor, um weiterhin Qobuz auf der Squeezebox nutzen zu können:
- Installieren Sie den Logitech Media Server von https://lms-community.github.io/getting-started/ auf dem PC (er ist dort für Windows, Mac und Linux erhältlich).
- Starten Sie den Logitech Media Server, klicken Sie im System Tray auf das zugehörige Icon und wählen Sie dort „Systemsteuerung als Administrator öffnen“.
- Über „Erweitert“ > „Erweiterte Einstellungen“ öffnet sich ein Fenster im Browser, Dort geben Sie unter dem Reiter „Grundeinstellungen“ den Pfad zu Ihrer Musiksammlung ein.
- Im selben Fenster gehen Sie zum Reiter „Plug-ins“ und scrollen runter zu „Plug-ins von Drittanbietern“ zum Eintrag „Qobuz“. Dahinter in „Einstellungen“ geben Sie Ihre Qobuz-Zugangsdaten ein, dann übernehmen > schließen.
- Im Hauptmenü der Squeezebox wählen Sie dann über „Eigene Musik“ den Zugriff auf den lokalen Server, über den Sie nun die eigene Musiksammlung im Heimnetz mit der Squeezebox streamen, über „Eigene Anwendungen“ auf Qobuz und über „Radio“ auf die Webradios zugreifen können.
Letzte Squeezebox vor zehn Jahren produziert
Die kompakten Netzwerkspieler der „Squeezebox“-Serie wurden Anfang der 2000er Jahre von der Firma Slimdevices in den USA entwickelt, und sie wurden rasch populär. Die Serie gipfelte in der HiRes-tauglichen „Squeezebox Touch“ aus dem Jahr 2010, nachdem Slimdevices an Logitech verkauft worden war. Wir haben die „Touch“ in STEREO 7/2010 und in HiFi DIGITAL 1/2011 getestet. Aber auch die All-in-One-Modelle „Squeezebox Boom“ und „Squeezebox Radio“ mit eingebauten Lautsprechern sind bis heute weit verbreitet. Sie wurden vorwiegend als komfortable Internetradios genutzt. Dazu griffen sie auf den von Logitech betriebenen Server MySqueezebox.com im Netz zu – den Logitech jetzt, zehn Jahre nach dem Auslaufen der Hardware, abgeschaltet hat.
