Bose QuietComfort Ultra-Kopfhörer mit ANC im Test

Die Firma Bose gilt als Entwickler der Noise-Cancelling-Technik und beherrscht die Technik ausnehmend gut – wie auch das drahtlose, geschlossene Over-Ear-Kopfhörermodell Bose QuietComfort Ultra im Test beweist.

Testfazit: Bose “QuietComfort Ultra”-Kopfhörer

Der Bose QuietComfort Ultra spielt zwar sauber, aber dynamisch etwas gebremst und müde, wobei die Mitten minimal belegt sind. Die Stärke des Bose QuietComfort Ultra liegt zweifellos im überzeugenden ANC-System, das den sehr ordentlichen Klang nahezu unbeeinflusst lässt. Bei Bedienbarkeit und Verarbeitung ist noch Luft nach oben.
Testergebnis
2,2
gut

Überzeugendes ANC-System, reichaltige Ausstattung, weitgehend neutraler Klang, faltbar

Bedienbarkeit, mittelmäßige Akkulaufzeit, Verarbeitung nicht angemessen

Sorgten Bose-Lautsprecher und die „Life­style“-Systeme früher häufig für Diskussionen über die Qualität und das Preis-­Leistungs-Verhältnis der Produkte, gelten die klanglichen Meriten der Bose-Kopf- und In-Ear-­Hörer seit Jahren als ziemlich unumstritten. Die klanglichen Merkmale sind seit einiger Zeit nicht mehr von einem alles übertönenden Bass gekennzeichnet, sondern von einem weitgehend neutralen Klangcharakter geprägt.



Bose QuietComfort hat Noise-Cancelling par excellence

Hinzu kommen ein erstklassig funktionierendes Noise-Cancelling-System (ANC)  und eine reichhaltige Ausstattung, die aber zumindest beim hier getesteten Modell die Bedienung auch verkompliziert, zumal nur eine Multifunktionstaste fast alle Funktionen steuert. Ein- und Umsteiger könnten so damit schnell überfordert sein, da der Bose alles andere als selbsterklärend ist. Die ausführliche und sehr gute deutsche Anleitung hilft aber dabei, die Anfangsschwierigkeiten schnell zu überwinden und den Start mit dem Quietcomfort Ultra zu erleichtern.

Die Steuerung des Bose QuietComfort Ultra lässt sich am Kopfhörer selbst in den wesentlichen Funktionen bedienen.

App bietet Individualisierungs-Optionen

Durch mehrfaches Drücken der Multifunktionstaste kann man sowohl Musik starten und stoppen als auch Telefonate annehmen. Die Verbindungsqualität ist dabei sehr gut und stabil, der zweistufige ANC-Modus lässt bei Bedarf bestimmte Umgebungsgeräusche durch. Der Equalizer für Bässe, Mitten und Höhen ist per App regelbar, die darüber hinaus noch einige Individualisierungsmöglichkeiten wie den „Immersive Sound“ bietet, der ein erweitertes räumliches Abbildungsspektrum bietet und mit Noise-Cancelling kombinierbar ist. Die Lautstärke lässt sich an einem kleinen Touch-Balken an der rechten Ohrmuschel regulieren. Mit bis zu 24 Stunden Laufzeit bleibt der Bose deutlich hinter den Klassenbesten zurück, die Ladezeit von 15 Minuten für die Aufladung auf 90 Prozent ist hingegen, wie auch der Tragekomfort, prima.

Der Sitz vom Bose QuietComfort Ultra ist auch für große Köpfe bequem, die Hörmuscheln sind leider aus Plastik.

ANC bei Bose QuietComfort überzeugt

Bei einer Preisempfehlung von knapp 500 Euro ist die Verarbeitung mit Polstern aus Kunstleder und Kapseln aus Nylon nicht überzeugend, die Dreh- und Faltbarkeit hingegen schon. Klanglich haben wir den Bose QuietComfort Ultra in Neutralstellung der Klangregler gehört. Das ANC überzeugt und beeinträchtigt den Klang bei gängigen Popmusikstücken nur marginal. Grundsätzlich klingt der Bose rund, mit kräftigem, aber konturiertem Bass, wie bei Gregory Porters „Liquid Spirit“ klar wurde. Die Impulswiedergabe könnte etwas besser sein. Beim Hörtest verlor der QuietComfort Ultra bei Verdis „Aida“ etwas die Übersicht, wenn es darum ging, einzelne Instrumente oder gar einen Chor detailreich darzustellen; Popmusik hören machte dahingehend den Spaß, der angesichts des Preises zu erhoffen war.

Dem Case des Bose Quiecomfort Ultra fehlt eine Schlaufe zum bequemen Tragen, die Hörmuscheln sind faltbar



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