Sennheiser Momentum 4 Wireless – ANC-Kopfhörer im Test

Der läuft und läuft… Sennheiser sorgt regelmäßig für weiteren Feinschliff an seinen Modellen – im Falle des Momentum 4 Wireless hat man Bedienung, Ausstattung und Klang optimiert sowie das Noise Cancelling-System auf den letzten Stand gebracht, verspricht der Hersteller.

Testfazit: Sennheiser Momentum 4 Wireless

Sennheiser präsentiert mit dem Momentum 4 Wireless rundum gute Kopfhörer, die zwar klanglich eher auf der kräftigen und basslastigen Seite sind, aber auch mit komplexerer Musik gut umgehen können und nicht nervig klingen. Obendrein sind sowohl Tragekomfort als auch Noise Cancelling ebenso gut.

Guter Tragekomfort, 60 Stunden Akkulaufzeit, kräftiger Klang

Stimmen etwas unnatürlich, hauptsächlich Kunststoff

Der VW-Käfer wurde einst auch mit obigen Worten angepriesen, und so mancher Fahrer eines vollelektrischen Automobils würde das sicher ebenfalls gerne von seinem kostspieligen Fortbewegungsmittel behaupten können, wenn er nach spätestens 300 Kilometern nervös einen Blick auf die restliche zur Verfügung stehende Ladekapazität wirft.

Momentum 4 Wireless: Dynamischer Kopfhörer mit langer Akkulaufzeit

Obwohl der Sennheiser Momentum mit seinem Preis von rund 350 Euro lediglich einen Bruchteil der Finanzmittel zum Erwerb erfordert, glänzt dieser geschlossene dynamische Kopfhörer nicht nur mit einer Laufzeit von rund 60 Stunden, sondern darüber hinaus auch mit einer Schnellladezeit von lediglich fünf Minuten für weitere vier Stunden. Und der Tank ist nach nur zwei Stunden wieder randvoll mit Energie für weitere 60 Stunden aufgefüllt. Und genauso schön: Es gibt keine Warteschlange an der Ladesäule, ebenso wenig wie man sich zuvor mühselig eine solche mit kraftvoller Leitung suchen muss. Da sage noch einer, der HiFi-Bereich sei gegenüber der Automobilindustrie rückständig…

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Klare Rechts/Links-Kennzeichung und weiche, ohrumschließende Polster

Zumal der knapp 300 Gramm wiegende Sennheiser nicht nur mit seinem recht günstigen Preis die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken weiß, sondern auch mit einer Fülle praktischer Funktionen, die teils dem Komfort, teils der individuellen Klanganpassung dienen, um den bereits von Hause aus überzeugenden Klang dem persönlichen Geschmack anzupassen. Dies geschieht mit einer App, die man sich kostenlos herunterladen kann und die Sennheiser immer wieder aktualisiert und verfeinert.

Ausstattung: Zwei Mikrofone pro Seite und gutes Noise Cancelling

Serienmäßig an Bord befinden sich pro Seite je zwei Mikrofone, die sowohl für das ausgezeichnet funktionierende Noise Cancelling als auch für die Sprachübertragung beim Einsatz im Telefonbetrieb von der jahrzehntelangen Erfahrung des Herstellers profitieren. Praktisch finden wir auch, dass man das Noise Cancelling – also die Unterdrückung von Außengeräuschen, um ungestört Musik oder Hörspiele oder die angesagten Podcasts hören zu können – so einstellen kann, dass wichtige Durchsagen trotzdem wahrgenommen werden, man also nichts Wichtiges, z.B. am Bahnhof oder Flughafen, verpasst. Damit nicht genug, unterbricht der Momentum 4 Wireless, der mit Bluetooth 5.2 kommuniziert, die Wiedergabe auch sofort, wenn man ihn vom Kopf nimmt.



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Einfach, aber praktisch: Das Case zum Schutz des Hörers hat auch Platz fürs Zubehör.

Das alles sind keine Features, die Sennheiser erfunden hat, die aber hier sehr gekonnt verschmolzen sind mit einem angenehmen Tragekomfort, mehr als ordentlicher Verarbeitung und einem Klang, der auf der vollmundig-kräftigen Seite angesiedelt ist, ohne den Nutzer mit Dröhnbass zu foltern, und am anderen Ende des Frequenzbandes mit kreischenden Höhen Trommelfell und Nerven zu strapazieren. Sicher nicht nur ein Verdienst des dynamischen, 42 Millimeter messenden Chassis mit hohem Wirkungsgrad von 106 Dezibel und der allgemein verträglichen Impedanz von 60 Ohm im Passiv- und 470 Ohm im Aktivbetrieb, sondern ebenso der Beachtung zahlreicher Fallstricke bei der Konstruktion eines Kopfhörers.

Klang des Sennheiser Momentum 4 Wireless im Test

Den Auftakt bei den Hördurchgängen machte „Animals“ von Pink Floyd. Musikalisch stand es für die meisten Pink Floyd- Fans immer etwas im Schatten von „Dark Side Of The Moon“ und „Wish You Were Here“, dennoch haben sich die Briten auch mit diesem Album sowohl musikalisch als auch klangtechnisch einen Platz im Rockhimmel erspielt. Der Momentum, drahtlos gehört und per iPhone mit Musik von Quobuz gefüttert, nahm die Herausforderung an. Während die Stimme in der Grundeinstellung noch etwas nasaler klang, als man es kennt, gab sich der Hörer mit seinem kräftigen, dabei sauberen, sehr verzerrungsarmen Tieftonanteil als Könner zu erkennen. Erfreulich auch, dass Stimmen nicht zum Zischeln neigen und Impulse knackig wiedergegeben werden.

Anschließend stand ein Ritt durch die Jazz- und Klassikwelt auf dem Programm, der von John Coltrane bis zu Mozarts „Zauberflöte“ reichte und aufzeigte, dass der Momentum auch mit komplexem Material gut umzugehen, es aufzufächern und mit guter Sprachverständlichkeit zu glänzen weiß – und mit sehr gutem Tragekomfort!



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