In der leicht surrealistischen Erzählung des „Transient Global Amnesia Blues“ erlaubt er sich Anspielungen für Insider wie die mit den Versen „I was streaming Mississippi (see Bob Dylan, Love and Theft)/When Jesus turned to thank me for the gift of second sight“. Protestsongs wie hier „Something Has To Change“ haben derzeit kein nennenswertes Hitpotenzial.
Zum Thema Kapitalismus fielen Crowell hier Verse ein wie: „It’s greed, it’s not money, through which evil works/The haves and the have nots, are just one of the perks“, während die mehrfach schön verzerrten Posaunensoli wohl an die „Depression Era“ der 1930er-Jahre erinnern sollen. Ein Talking-Blues über eine drogenabhängige Prostituierte ist „The Girl On The Street“, der Sänger bekennend, dass er keine „compassion for the dope sick twenty something whore“ aufbrachte.
Von Sünde, Gott und dem Tag des Jüngsten Gerichts handelt der Folksong „Hymn #43“, von der Aussicht auf den eigenen Tod der Vers „When this life runs its course, I’ll return to the source“ im letzten Song „This Body Isn’t All There Is To Who I Am“ – dabei ist er 18 Jahre jünger als Willie Nelson!
Franz Schöler