Doch Enno Bunger weiß seine Gesellschaftskritik ebenso wie seine persönliche Befindlichkeiten in eindringliche Wort zu kleiden. Im melancholisch-nachdenklichen „Ich sehe was, was du nicht siehst“ resümiert der Ostfriese: „Ich habe was, was du nicht siehst / Ich habe Depressionen.“ Dem Thema Klimaschutz nähert er sich in „Grasgelb“ satirisch an. Musikalisch lehnt sich der Singer-Songwriter diesmal an Bruce Springsteen oder The National an. Bei „Weltuntergang (Alles hört auf)“ blitzt dagegen Wavepop der Achtzigerjahre auf.
Dagmar Leischow