Bob Dylan | Shadow Kingdom: The Early Songs Of Bob Dylan

Jahrzehntelang genierte sich Bob Dylan nicht, auch schon mal seine größten Songs wie „Blind Willie McTell“, „Not Dark Yet“ oder „Every Grain of Sand“ live neu arrangiert in bis zur Unkenntlichkeit deformierten Deutungen vorzutragen.

Der von Columbia nie veröffentlichte Town-Hall-Auftritt vom April 1963 genießt als erstes Konzert vor großem Publikum legendären Ruf. Möglicherweise kam der Meister in Erinnerung an diese grandiosen zwei Stunden nach der durch die Pandemie verursachten Unterbrechung seiner Tournee auf die Idee, im Studio spontan ausgewählte Songs einzuspielen, die Aufnahmen als Suite und optisch als künstlerisches Statement origineller als üblich gestaltet.

Mit Musical-Director und Gitarrist T Bone Burnett und Session-Cracks wie Greg Leisz und Don Was (Jeff Taylor am Akkordeon heimlicher Star der Sessions) nahm er zunächst 13 Songs und ein Instrumental auf. Letzteres verwendete Regisseurin Alma Har’el als Abspann im Soundtrack zur Pseudodokumentation eines gänzlich fiktiven Konzertes: Für einen in sieben Tagen gedrehten Film, in dem Dylan beim Playback der vorliegenden Aufnahmen von einem Quintett ganz anderer Musiker begleitet wird! Die simulieren auf ihren Instrumenten, dass sie die Songs in einem (tatsächlich überhaupt nie existenten) Club in Marseille musizieren.

In leicht surreal anmutendem Film-noir-Ambiente singt Dylan konzentriert, dringlich, unaffektiert und bar aller von ihm bekannten Showmanierismen und -mätzchen. Mit seiner Botschaft so beseelt wie inbrünstig vorgetragen, ist „Forever Young“ Höhepunkt.

Franz Schöler

Zur Übersicht
Bob Dylan | Shadow Kingdom: The Early Songs Of Bob Dylan

Bei unseren Partnern erhältlich als CD oder Download:

Bestellen bei JPC
Download bei qobuz
Musik:
4,00
Klang:
3,50

Bob Dylan | Shadow Kingdom: The Early Songs Of Bob Dylan Columbia Legacy

STEREO-Newsletter

Mehr frische Infos und Angebote finden Sie im STEREO-Newsletter.

Jetzt registrieren