Jon Kenzie | Silent Applause

In vielen Songs des großartigen vierten Albums verarbeitet Jon Kenzie das Ende einer langjährigen Beziehung. Die Gründe für den Bruch deckt er in sehr persönlichen Texten ebenso auf wie die Emotionen in den leidvollen Monaten danach. Trennungslieder wie „Painfully Missing“ oder „In Vain For Love“ schrieb der Brite sogar schon vor dem Beziehungs-Aus. Erst im Nachhinein wurde ihm klar, dass ihn damals wohl Vorahnungen der kommenden Ereignisse beschlichen haben müssen.

Klanglich entfernt sich der Mann aus Manchester diesmal von der gewohnten Bandbesetzung mit Gitarre, Bass, Schlagzeug. Die tauscht er mehrmals gegen abwechslungsreiche Arrangements, die zum Textinhalt des jeweiligen Stückes passen. Das ist in Bluesnummern mit gelegentlichen Einflüssen aus dem R 'n' B- und Soulsektor bestens gelungen. Da sorgen Bläsersätze („Hashtag Blessed“), eine Gospelorgel („Clinging To A Hope“), ein Jazzpiano aus der 40er-Jahre-Bar („Hunter Of Time“) sowie Streicher („Return“) für Kurzweil. Um Belange der Studiotechnik kümmerte sich der Künstler selbst, und dabei nahm er sich die Freiheit, raue Stellen nicht mit Studiotricks zu glätten. Nicht zuletzt diese Rauheit gibt seinen „aufgekratzten“ Zustand nach der Beziehungstrennung ja adäquat wieder.

Seinen Titel verdankt das Album einem Nebeneffekt der Corona-Pandemie: Im Lockdown ersetzte Jon Kenzie die Bühnenauftritte vor Live-Publikum durch online übertragene Konzerte. Am Ende der Songs konnten ihm die Zuseher am Computer daheim mit einem Emoji stummen Beifall spenden – „Silent Applause“ eben.

Harald Kepler

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Jon Kenzie Silent Applause

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