Depeche Mode | Memento Mori

Man hätte es nicht unbedingt erwartet, aber tatsächlich drehen Martin Gore und Dave Gahan, die nach dem Tod von Andrew Fletcher vor knapp einem Jahr verbliebenen Depeche-Mode-Mitglieder, auf ihrem 15. Studioalbum noch einmal so richtig auf. Die zwölf Songs, angefangen beim bissigen „My Cosmos Is Mine“ und kulminierend in der dramatisch-orchestralen Hymne „Speak To Me“, zeugen von einer wiedergefundenen Schärfe und Konzentriertheit, wie man sie von den beiden in den USA beheimateten Engländern zumindest in diesem Jahrhundert so überzeugend noch nicht in Albumlänge gehört hat.

Es tut den Liedern gut, dass sich Hauptsongwriter Gore zu Kompositionszwecken mit Richard Butler (Psychedelic Furs) zusammengetan und so für frisches Krea­tivblut auf gleich vier der neuen Stücke gesorgt hat. Besonders gut gelungen ist den beiden das kantige „Caroline’s Monkey“, das vom Schicksal einer Drogenabhängigen handelt und klanglich ein wenig auf den 80er-Synthie-Pop verweist, mit dem Depeche Mode vor 40 Jahren zu einer der berühmtesten Bands der Geschichte wurde. Auch das sowohl warm klingende wie morbide „Ghosts Again“, „My Favourite Stranger“ oder „Wagging Tongue“, die einzige Gahan-Gore-
Gemeinschaftskomposition auf „Memento Mori“, verweisen auf die Wurzeln, ohne jedoch altbacken zu klingen.

Überraschungen gibt es auf dem von James Ford und Marta Salogni produzierten Album auch: Das dunkel-ironische „People Are Good“ hat etwas von der musikalischen Minimalität Kraftwerks, während das massive „Soul With Me“ grandios in die Vollen geht und alle Insignien eines James-Bond-Songs aufweist.

Steffen Rüth

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