Dessen 2002 unter seinem Namen veröffentlichtes Debüt „Moving Up Country“ war als Mischung aus traditioneller und zeitgenössischer schottischer Folk-Music ein Bandprojekt – wie im Übrigen die meisten der in den letzten Jahren noch einiges experimentelleren und stilistisch mutigen Projekte auch. Die drei Platten mit Kontrabassist Jon Thorne und dem indischen Sarangi-Virtuosen Yusuf Khan waren das exakte Gegenteil von Egotrips – das mit dem schwedischen Kollektiv The Second Hand Orchestra an zwei Tagen inspirierter Improvisationen aufgenommene „The Wide, Wide River“ nicht minder. Nachdem von der Kritik unisono sehr gelobt, nahm er die neue Platte mit denselben Musikern auf, Gastsängerin diesmal Nina Persson von The Cardigans.
Jazzig improvisiert wurde bei den Sessions nur ausnahmsweise (etwa „The Heavy Lyric Police“). Die meisten Stücke sind ein Mix aus Folkmelodien und kammermusikalischem Piano-Pop, Violine, Nyckelharpa, Cello und Harmonium bei auch mal besinnlichen Songs wie „A Forestful of Rogues“ in pastoraler Stimmung schwelgend. Die für Yorkstons Verhältnisse ungewohnte Melancholie mancher Kompositionen und der düstere, leicht makabre Humor des finalen „A Hollow Skeleton Lifts A Heavy Wing“ dürfte den Zeiten geschuldet sein, in denen diese Songs entstanden.
Franz Schöler