Er ist ein exquisiter Sänger, der rauen Rock ebenso wie Balladenpop auszufüllen versteht. Und außerdem kann er sich auf Begleiter verlassen, die seine Musik dynamisch, druckvoll und abwechslungsreich aus den Boxen blasen.
Aber all das könnte freilich noch nicht leuchten ohne treffliches Songmaterial: Das basiert zwar auf dem Blues, streift aber ganz selbstverständlich die Genres Rock, Swing, Jazz, Funk, Songwriter und Pop. Aynsley Listers kosmopolitischem Verständnis ist es zu verdanken, dass das niemals beliebig oder bemüht klingt. Überhaupt scheint er die Musikgeschichte von den Sechzigern bis zur Gegenwart verinnerlicht zu haben – stilistisch und emotional ebenso wie klangtechnisch. Kein Wunder also, dass Lister bereits den Support für so unterschiedliche Künstler wie Jools Holland, John Mayall, Robert Cray, Buddy Guy oder ZZ Top bestreiten durfte.
Der liebevolle Detailreichtum seiner Musik setzt sich im gezeichneten Plattencover fort, wo sich übrigens etliche Songtitel verstecken. Die Booklet-Fotos zeugen von einer angenehm entspannten Stimmung bei den Aufnahmesessions, die man ohne jeden Zweifel in allen 13 Songs erspüren kann.
Peter Bickel