Tears For Fears | The Tipping Point

Der Neustart nach 17-jähriger Pause war sicher nicht leicht, denn die englische Band ist für einige der schönsten Songs der Popgeschichte wie „Mad World“, „Shout“, „Seeds Of Love“ oder „Woman In Chains“ verantwortlich. Die gelangen den Köpfen Roland Orzabal und Curt Smith immer dann, wenn sie sich gegen Widerstände durchzusetzen hatten. Es verwundert daher kein bisschen, dass sich die beiden nun auch erst wieder freischwimmen und von ihrem Management trennen mussten, welches trendbewusste Hitproduzenten installieren wollte.

Smith und Orzabal ließen sich sogar zunächst darauf ein, um bald zu merken, dass sie ihren eigenen Talenten vertrauen wollten. Das Ergebnis hätte kaum besser werden können, und Tears For Fears liefern das, was man erwartet: vielschichtigen, mit viel Fingerspitzengefühl inszenierten Pop, der trotz aller Eingängigkeit mit frischen Ideen und eigener Handschrift punktet. Modern klingt das, mit dem Blick nach vorn gerichtet.

Das flirrende Intro des Titeltracks etwa weitet sich zur schmissigen Pophymne im 6/8-Takt. In den recht nervösen Shuffle-Be­ats von „t  t“ stellt sich das Duo seinen Dämonen. Das folgende „Rivers Of Mercy“, der vermutlich schönste Track des Albums, lädt zum Träumen. Während die Chöre, die dichten Arrangements und der Sound von „Master Plan“ an die späten Beatles erinnern, hört sich der sanfte, verführerische Soul „Stay“ samtig und weich an. Es war eine kluge Wahl, diesen Track ans Ende zu stellen: Er fliegt einem noch lange nach Verklingen der letzten Töne im Kopf hin und her und trägt einen durch den restlichen Tag bzw. die Nacht.

Peter Bickel

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